Die Beziehung zwischen Tieren und Menschen ist wohl so alt wie die Geschichte der Menschheit selbst, was bedeutet, dass die Menschen sich im Laufe der Evolution stets gemeinsam mit anderen Lebewesen entwickelten.

(vgl. Vernooij/Schneider, 2010, S.4) 

In den 80iger Jahren entwarf Edward O. Wilson seine Hypothese der angeborenen Biophilie.

Die Biophilie ist ein biologisch begründeter Prozess, welcher sich in der Stammesgeschichte entwickelt hat. Der Begriff beschreibt die mächtige Affinität des Menschen zur Vielfalt an Lebewesen in ihrer Umgebung, wie auch zu ökologischen Settings, die die Entwicklung von Leben ermöglichen.

(vgl. Olbrich, 2003, S.69)

Warum Tiere?

Die Selbstverständlichkeit, mit der Tiere auf JEDEN Menschen zugehen, und vor allem ihre Unvoreingenommenheit und Ehrlichkeit machen sie zu einem unersetzlichen Partner. Zusätzlich bietet das Tier dem Menschen die Chance auf körperliche Nähe und Zärtlichkeit, die im Alltag oft schwer zu finden sind. Ganz wesentlich ist auch die Wertfreiheit, mit der Tiere uns begegnen, mit Geduld nehmen sie jeden Menschen mit all seinen Besonderheiten und Bedürfnissen so an, wie er ist. Tiere handeln mit mehr Integrität und größerer Folgerichtigkeit als Menschen.


Was passiert?

Von Füttern über Pflegen der Tiere, Streicheln, Spielen, Stallarbeit, Spaziergänge und Reiten (je nach Setting) umfasst der Ablauf gezielte, auf die besonderen Bedürfnisse der Klienten abgestimmte Interventionen. Durch den direkten Kontakt mit den (Nutz)tieren können vielfältige Verbesserungen erreicht werden.

So wichtig wie das Medium Tier in der „TIIIK“ ist, genauso wichtig bin auch ich als Fachkraft für Tiergestützte Intervention, einhergehend mit meiner langjährigen Erfahrung in den verschiedensten Sozialen Bereichen. So versuche ich die gesendeten Signale von Mensch und Tier im Verlauf der pädagogisch-therapeutischen Arbeit richtig zu entschlüsseln  und so einen transformativen Prozess einzuleiten, um beim Klienten den Entwicklungsprozess positiv zu beeinflussen.

Mit Hilfe von Tieren können negative Bindungsmuster unterbrochen werden und damit auch Voraussetzungen für neue menschliche Beziehungserfahrungen geschaffen werden (das braucht Zeit), durch Veränderungen, die mit der regelmäßigen Oxytocin-Ausschüttung einhergehen.
Negative Bindungserfahrungen der Kindheit übertragen sich auf Beziehung zu anderen Menschen                         (Bindungsstörung) ABER nicht auf Beziehungen zu Tieren

Grundsätzlich:

Für viele der möglichen positiven Effekte von Tieren auf Menschen ist die Möglichkeit wichtig, eine Beziehung zum Tier aufbauen zu können, durch eine angemessene Dauer und Regelmäßigkeit des Tier-Kontaktes, aber auch durch die Möglichkeit Körperkontakt zum Tier herzustellen.

Das verstärkt viele Effekte und macht manche auch erst möglich.


 

 „Dein Pferd ist ein Spiegel deiner Seele. Manchmal wird dir nicht gefallen, was du siehst, manchmal aber doch.“

Buck Brannaman