Tiergestützte Intervention ( tiergestützte Therapie, tiergestützte Pädagogik, tiergestützte Förderung und tiergestützte Aktivität) im integrativen ( bio, psycho, sozial, ökologischen ) Kontext

Was ist das? Ein bisschen Tiere streicheln, ein bisschen kuscheln, das Besuchstier in einer Einrichtung? Nein, tiergestützte Intervention (tiergestützte Therapie, tiergestützte Pädagogik, tiergestützte Förderung und tiergestützte Aktivität) ist viel mehr. Sicherlich gehört auch das Streicheln des Tieres dazu, aber auch das Beobachten, das Staunen und die vielen kleinen Aufgaben rund um das Tier sind wichtige Inhalte der Tiergestützten Intervention. Vor allem aber auch das gesamte Umfeld, natürliche Umgebung, der Kontext in welchem die Tiergestützte Arbeit statt findet, die Wechselwirkung und Beziehung zwischen TGI Fachkraft- Klient- Tier. Die Menschen die zufällig vorbei kommen, die natürliche Umgebung, die Stallungen, die Wiesen,  und vieles mehr. Und all das mit allen Sinnen wahr zu nehmen.

Die Tiergestützte Intervention ist somit ein ganzheitliches und individuelles Entwicklungs- und Förderangebot wobei der Mensch-Tierkontakt mehr oder weniger planmäßig oder zielgerichtet von mir mit meinen Tieren herbeigeführt wird. Mensch und Tier bilden eine Einheit bei der großes Vertrauen, emotionale Wärme und Nähe entstehen kann und welche auf dem Beziehungsdreieck „TGI Fachkraft- Klient- Tier“ in untrennlicher Verbindung mit dem bestehenden Kontext, basiert.

„Der gesunde Mensch nimmt sich selbst ganzheitlich und differentiell, in leiblicher Verbundenheit mit seinem Lebenszusammenhang (Kontext und Kontinuum) wahr…Menschen brauchen aus ihrer Umwelt eine anregende und fördernde multiple Stimulierung“ (Petzold, 2000, zitiert nach Ostermann, Doris- Gesundheitscoaching, 2010, S.107)

Der integrative Ansatz geht davon aus, dass (evolutionsbiologisch herausgebildet) alles Sein Koexistenz ist, d.h. Das grundlegende Lebensprinzip ist die Bezogenheit: „Sein ist Mitsein“. Sichernde soziale Beziehungen sind zentraler protektiver Faktor und Ressource. „Affiliation ist das intrinsische Bedürfnis des Menschen nach Nähe zu anderen Menschen…denn die wechselseitige Zugehörigkeit ist das Überleben (der Einzelnen und der Gemeinschaft) grundlegend: für die Sicherung des Lebensunterhaltes, für Schutz gegenüber Feinden + bei Gefahren (Aggressionsnarrativ), für die Entwicklung von Wissenständen mit Selektionsvorteil…“ (Petzold, Müller 2003, zitiert nach Ostermann, Doris- Gesundheitscoaching, 2010, S.120)

Die Basis der tiergestützten Intervention, der direkte Kontakt mit den Tieren kann die unterschiedlichsten Fähigkeiten fördern ( Motorik, Wahrnehmung, Kognition, Kommunikation, Emotionalität, Soziabilität,…), Lebensfreude schenken und zum reflektierten eigenen Handeln motivieren.

 

Thema Hygiene:

Psychoneuroimmonologie:
Beschäftigt sich mit der Wechselwirkungen von Immunsystem, Hormonsystem und Nervensystem.
Weist nach, dass sich die Psyche auf körperliche Funktionen des Menschen auswirkt.
Gesundheitsrisiken durch Tiere werden, neben Hygienemaßnahmen, auch durch die positive Reaktionen des Hirns auf die Tiere selbst minimiert!
Zoonosen (Tier-zu-Mensch-Infektionen) sind wesentlich seltener als Infektionen von Mensch zu Mensch.

Wichtige Hygienemaßnahmen:

  • regelmäßiges Entwurmen + Impfen der Tiere
  • regelmäßige Gesundheitskontrolle der Tiere
  • führen eines Hygieneplan für die Stallungen
  • Nagerfreie Stallungen
  • (Hände-) Hygiene beim Menschen
  • entsprechende „Kleiderordnung“ beachten
  • generelles Tierverbot bei: Multiresistenten Erregern sowie akuten Infektionskrankheiten

Mögliches Risiko für den Klienten bei:

  • Zelluläre Abwehr eingeschränkt?
  • Grunderkrankungen (Diabetes, immunsupprimierende Therapie, …?)
  • Eintrittspforten? (Katheter, Wunden, Tracheostoma, Hautkrankheiten,…?)
  • Allergien?
  • Unfälle (Bisse, Kratzer, Verletzungen im Umfeld,…?)